Der Herbst ist da!
Na klar, im Herbst kann man aus Rosskastanien Figuren bauen… aber… unsere Biochemische- Laborgruppe der 7B und Frau Prof. Heike Pfalz hätten da noch andere Ideen…
Sobald ein frischer Rosskastanienzweig in das Wasser getaucht wird, bilden sich von der Schnittfläche ausgehende blau fluoreszierende Schlieren. Nach einiger Zeit fluoresziert die gesamte Lösung. Die Rosskastanie hat einen Stoff (Aesculin), der bei Bestrahlung mit dem energiereichen UV-Licht selbst zu leuchten beginnt. Aesculin wird bereits 1929 als Aufheller für Wäsche verwendet. Die Eigenschaft, bestimmte UV-Strahlung zu absorbieren macht Aesculin auch als Zusatz in Sonnenschutzmitteln geeignet.
Saponine ist die Bezeichnung für eine Gruppe von hauptsächlich sekundären Pflanzenstoffen, die in Wasser kollidale, seifenartige Lösungen bilden. (lat. sapo = Seife) Beim Schütteln der erzeugten Lösungen bildete sich ein stabiler Schaum (Emulgierende Wirkung). Als Lebensmittelzusatzstoff E999 dürfen Saponine sogar in Getränken, Zahnpasta und Shampoos als Schaumbildner eingesetzt werden.
Rosskastaniensamen sind sehr reich an Stärke und Mineralstoffen. Stärke kann bei Wärme sehr viel Wasser aufnehmen und aufquellen, bei Temperaturen über 55°C platzen die Körner auf und bilden Stärkekleister. Elementares Iod kann sich in die Spiralwindungen von Amylose schieben, dadurch entsteht eine typische Blaufärbung, die als Stärkenachweis diente. Durch verdünnte Säuren oder Enzyme konnte Stärke wieder in die aufbauenden Zucker gespalten werden.
Übrigens: Ein großer Rosskastanienbaum kann etwa 10.000 Früchte tragen und bis zu 200 Jahre alt werden!
Mag. Heike Pfalz